Elektro Scooter Test – Das ist beim E-Scooter zu beachten

Carsten Hinrichs
- Seit über 10 Jahren teste ich Fahrräder & Zubehör auf Herz und Nieren.
Elektro Scooter Test

Mit einem Elektro Scooter schnell von A nach B ohne großen Aufwand und mit einfachen Mitteln. Die kleinere Lösung zum Klapprad und alles ohne Anstrengung. Kein Wunder, dass der E-Scooter immer häufiger als Alternative gesehen wird. Von der Bahn zur Arbeit, von der Wohnung zur Bahn, alles kein Problem und dank elektrischem Antrieb ohne verschwitzt anzukommen. Worauf es bei einem Scooter ankommt, haben wir uns im Elektro Scooter Test näher angesehen.

Bauart und Funktionsweise eines Elektro Scooters

Wie bei einem klassischen Kinderroller hat der Elektro Scooter denselben Aufbau. Eine Standfläche, zwei Reifen, eine Lenkerstange, einen Lenker, zwei Bremsen und das wichtigste, einen Elektromotor und einen Akku. Vom Aufbau ist der Elektro Roller klassisch und einfach gehalten. Nicht zu verwechseln mit einem Roller mit Elektroantrieb. Der Motor sitzt meist gut versteckt direkt in der Radnabe und ist kaum zu erkennen.

elektro scooter motor

Ebenso der Akku, oft unter der Standfläche versteckt, wird ein elektro Roller nicht oftmals nicht direkt als solcher erkannt. Der Vorschub (Gas) wird im Regelfall über einen Drehgriff am Lenker gegeben.

Reifengröße am E-Scooter

Die Reifengröße spielt eine maßgebliche Rolle beim Fahrgefühl und bei der Straßenlage. Je größer die Reifen sind, umso besser verhält sich der elektro Scooter auf verschiedenen Untergründen und Hindernissen. Wo kleine Reifen nur schwer über Stöcke und Steine kommen, kann ein größerer Reifen diese Hindernisse problemlos überqueren, ohne den Fahrer abzuwerfen.

Reifengröße am Elektro Scooter mit Zollstock

Kleine Reifen können bei größeren Ästen durchaus blockieren und den Fahrer zum Stürzen bringen. Es gilt erstmal die einfache Regel, größerer Reifendurchmesser ist von Vorteil.

Vollgummi oder Ballonreifen

Wer wartungsfreie Reifen möchte, der greift zu Vollgummireifen und hat kaum Probleme mit einem Platten, verzichtet jedoch meist auf etwas Komfort. Luftreifen haben meist eine bessere Federeigenschaft und sind breiter. Die Gefahr hierbei, die Anfälligkeit eines «Platten» ist gegeben und der Reifen muss geflickt werden.

Bremsen am Elektroroller

Wie auch beim Fahrrad sind die Bremsen am Elektroroller lebenswichtig. Zwei unabhängig voneinander funktionierende Bremsen haben einen Sinn. Fällt eine Bremse aus, kann mit der anderen weiter gebremst werden. Die Geschwindigkeit mit dem Elektro Scooter ist nicht zu unterschätzen. Selbst wenn das Modell nur 20 km/h schnell ist, ist es mit einer flotten Fahrradfahrt vergleichbar. Durch die kleineren Räder, wie oben bereits erwähnt, ist die Gefahr bei einer akuten Bremsung wesentlich größer als auf dem Bike.

Bremsen hinten am E-Scooter

Oft kann mit einem Tritt auf die Hinterradabdeckung gebremst werden (sofern dies eine der offiziellen Bremsen am Modell ist).

Gewicht und Akkulaufzeit beim Elektro Scooter

Wer nur kurze Strecken überbrücken möchte, der kommt mit einer Akkulaufzeit von 30 km bis 50 km aus. Der Roller muss zwar öfter geladen werden, er wiegt dafür jedoch weniger. Anders als mit einem E-Bike werden mit dem kleinen Roller nicht so lange Distanzen zurückgelegt. Das Gewicht spielt natürlich auch eine Rolle, zusammengeklappt sollte der Rolle einfach transportiert werden können. Auch kurze Wege können bei 17 kg Gewicht durchaus zu einem Problem werden. Gleichzeitig sollte nicht an der Qualität des Rollers gespart werden. Es gilt also eine hochwertige Verarbeitung zu prüfen und dennoch ein geringes Gewicht zu finden.

Elektro Scooter zusammenklappen

Neben dem Eigengewicht ist auch das Gewicht des Fahrers für die Sicherheit besonders wichtig. Wir empfehlen immer etwas Puffer bei der Angabe zu bewahren, wiegen Sie 90 kg inkl. Aktentasche und allem drum und dran, sollten Sie sich an E-Rollern orientieren die ein Maximalgewicht von 100 kg zulassen. Wer die Möglichkeit hat einen Elektroroller test bei einem Kollegen durchzuführen, sollte dies machen.

griffe e-scooter

Preislich liegen elektro Scooter im Bereich ab 400-500 Euro und gehen je nach Hersteller hoch bis 1500 Euro. Das ist durchaus kein kleiner Betrag, ähnlich wie bei einem E-Bike kann hier über eine Finanzierung nachgedacht werden. Dies aber bitte nur, wenn man sich den Elektroroller auch leisten kann.

Zulassung, Kennzeichen und Vorschriften

Die wohl wichtigste Frage vor der Anschaffung ist die nach der Zulassung. Gibt es Elektroroller mit Straßenzulassung? Aktuell gibt es noch keine bzw. wenige Elektro Scooter mit Straßenzulassung. Schauen wir uns den klassischen Tretroller an, so fehlen hier wichtige Bauteile, um eine Straßenzulassung zu erlangen. Stand heute (01.11.2018) dürfen die Scooter nicht im öffentlichen Raum unterwegs sein.

Wer sich damit erwischen lässt, dem droht eine Strafe (Ordnungswidrigkeit) und den Entzug des Gefährts. Dies soll sich jedoch ab 2019 ändern. So soll die Bundesregierung planen, die elektro Scooter für den öffentlichen Straßenverkehr zuzulassen. Eine StVZO zugelassene Fahrradbeleuchtung kann an den meisten Kick-Scooter am Lenker angebracht werden. Schließlich möchte man nicht nur sehen, sondern auch gesehen werden.

Bedingungen für eine mögliche Straßenzulassung ab 2019

Damit die elektrischen angetriebenen Tretroller auf dem Radweg oder auf der Straße fahren dürfen, benötigen Sie einige technische Voraussetzungen. Der Gehweg ist Sperrzone für den kleinen Flitzer:

  • Zwei unabhängig voneinander funktionierende Bremsen
  • Eine Signalanlage für den Richtungswechsel (Blinker)
  • Ein Versicherungskennzeichen
  • Der Fahrer muss mindestens 15 Jahre alt sein
  • Höchstgeschwindigkeit 20 km/h
  • Der Roller muss eine helle Glocke haben (Hupe/Klingel)

Ein Helm muss nicht getragen werden. Betrachtet man das Unfallrisiko, würden wir unseren elektro Scooter jedoch primär mit einem Fahrradhelm fahren. Wie man an den technischen Vorschriften sieht, kommen kaum derzeit im Handel befindliche Roller infrage. Ob die neue Verordnung in Kraft tritt und welche Voraussetzungen wirklich eingehalten werden müssen, werden wir berichten.

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Carsten HinrichsIch bin , der Gründer des Fahrradmagazins. Meine Leidenschaft für das Radfahren begann in der Kindheit, in der Werkstatt meines Großvaters, dem Zweiradmechaniker meines Vertrauens. Nach einer gesundheitlichen Herausforderung wurde das Radfahren für mich nicht nur ein Weg zur Genesung, sondern auch eine Inspirationsquelle für authentische, praxisnahe Testberichte und Ratgeber, die ich seit mehr als 10 Jahren im Fahrradmagazin teile.
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